Johannes Dieckmann

fr. Präsident der Volkskammer der DDR

* 19. Januar 1893 Fischerhude

† 22. Februar 1969 Berlin-Buch

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 18/1970

vom 20. April 1970

Wirken

Johannes Dieckmann wurde am 19. Jan. 1893 in Fischerhude bei Bremen als Sohn eines ev. Pfarrers und Schulinspektors geboren. Nach dem Besuch höherer Schulen in Hamburg, Uelzen und Bremen studierte er Volkswirtschaft und neuere Sprachen an der Handelshochschule und der Universität Berlin, weiter in Gießen, Göttingen und Freiburg i.Br. Während des ersten Weltkriegs war er Reserve-Offizier, zuletzt Hauptmann.

Als Politiker begann D. seine Laufbahn in der Deutschen Volkspartei, in die er 1918 eintrat. Er war in ihr als Parteisekretär, später als Generalsekretär für die Gebiete Niederrhein, Hannover und Sachsen tätig, zeitweilig auch als Mitarbeiter des Reichsaußenministers Dr. Gustav Stresemann. Von 1930-33 war er Landtagsabgeordneter in Sachsen.

Das Verbot der politischen Parteien und die Errichtung des NS-Regimes im Jahre 1933 bedeutete dann auch für D. den Verlust der bisherigen politischen und wirtschaftlichen Existenz. Er betätigte sich von 1933-45, unterbrochen durch die Einberufung zur Wehrmacht von 1939-41, als Geschäftsführer mehrerer Kohlenwirtschaftsverbände in Sachsen.

Nach Kriegsende gründete er im Okt. 1945 die Sächsischen Kohlen-Kontor GmbH in Dresden, die später in ein landeseigenes Unternehmen umgewandelt wurde, und deren Leitung ...